Schlaganfall und seine Folgen
Unerwartet kommt ein Schlaganfall wie ein großes Gewitter in das Leben von den Menschen, die betroffen sind. Manchmal gibt es Vorzeichen, manchmal nicht. So unterschiedlich die Ursachen seien können, so sind auch die Verläufe. Der jüngste Patient in den letzten Jahren war unter 30, die älteste Patientin über 90. Ziel einer jeden Therapie ist es, so schnell es geht zu handeln, um so die Beweglichkeit und geistigen Fähigkeiten zu erhalten.
Vorzeichen sehen und handeln
Einige Warnsignale, die darauf hinweisen können, dass das Risiko für einen Schlaganfall besteht oder dass sich ein Schlaganfall ankündigt. Diese Vorzeichen werden oft auch als "transitorische ischämische Attacke" (TIA) bezeichnet, eine Art „Mini-Schlaganfall“, bei dem die Symptome vorübergehend sind. Sie sollten ernst genommen werden, da sie ein Hinweis auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko sein können.
Und bereits an dieser Stelle sei gesagt:
Bei Symptomen suchen bitte sofort die Notfallpraxis des Krankenhauses auf. Jetzt!
Plötzliche Schwäche oder Taubheit:
- Besonders auf einer Körperseite (z. B. in Arm, Bein oder Gesicht).
Sehstörungen:
- Plötzliche Verschlechterung des Sehens, Doppelbilder oder der Verlust des Sehvermögens auf einem Auge.
Sprach- und Verständigungsprobleme:
- Schwierigkeiten, Worte zu finden, zu sprechen oder gesprochene Sprache zu verstehen.
Schwindel und Gleichgewichtsstörungen:
- Plötzliches Gefühl von Schwindel, Unsicherheit beim Gehen oder Verlust der Koordination.
Starke Kopfschmerzen:
- Besonders wenn diese plötzlich auftreten und ungewohnt stark sind.
Kurze Bewusstseinsstörungen:
- Ohnmachtsanfälle oder Momente der Verwirrung.
Risikofaktoren, die das Schlaganfallrisiko erhöhen können:
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern)
- Rauchen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Hohe Cholesterinwerte
Was tun bei Verdacht auf Schlaganfall?
Wenn eines oder mehrere dieser Vorzeichen auftreten, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Eine TIA oder ähnliche Symptome sind ein Notfall, da sie auf einen bevorstehenden Schlaganfall hinweisen können. Schnelles Handeln kann lebensrettend sein!
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IN EIGENER SACHE
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Sie sind Angehörige/r? Wir erleben es nahezu täglich, das eben auch die Angehörigen orientierungslos versuchen aus der Situation das Beste zu machen. Mit aller Kraft, mit dem was da ist. Wie geht es Ihnen? Was wird sich alles verändern? Wie kommen Sie damit zurecht und gibt es vielleicht noch mehr Menschen, denen es genau so geht. Ja, vermutlich schon. Melden Sie sich einfach und wir finden einen Weg. Bei allem ist Ergotherapie aber kein Erfolgsversprechen oder eine Garantie, das alles wieder gut wird. Es ist eine Therapieform, die mit dem arbeitet, wozu der Mensch in seiner Situation fähig ist.
WAS GIBT ES FÜR ANSÄTZE IN DER ERSTVERSORGUNG?
Ergotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall. Sie hilft Betroffenen, verloren gegangene Fähigkeiten wiederzuerlangen oder Kompensationsstrategien zu entwickeln, um eine größtmögliche Teilhabe am Alltagsleben zu ermöglichen. Die Ansätze variieren je nach Schweregrad des Schlaganfalls und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Frühe Mobilisierung:
- Förderung der Beweglichkeit betroffener Gliedmaßen, um Muskelabbau und Kontrakturen zu vermeiden.
- Sanfte Bewegungsübungen zur Verbesserung der Durchblutung und Verhinderung von Thrombosen.
Funktionelles Training:
- Übungen zur Wiederherstellung motorischer Fähigkeiten (z. B. Greifen, Halten, Loslassen).
- Förderung der Feinmotorik in Händen und Fingern.
Sensibilitätstraining:
- Behandlung von Gefühlsstörungen durch Reize (z. B. Berührungen mit unterschiedlichen Materialien), um die Wahrnehmung wiederherzustellen.
Kognitive Förderung:
- Unterstützung bei Konzentration, Gedächtnis und Problemlösung, wenn kognitive Fähigkeiten beeinträchtigt sind.
Schulung von Alltagsaktivitäten:
- Gemeinsames Üben grundlegender Tätigkeiten wie Essen, Anziehen, Körperpflege.
Ansätze in der Folgephase
- Alltagstraining und Selbsthilfetraining:
- Erlernen oder Anpassen von Aktivitäten des täglichen Lebens (Kochen, Einkaufen, Arbeiten am PC).
- Einsatz von Hilfsmitteln (z. B. Greifhilfen, angepasste Bestecke).
- Förderung der Teilhabe:
- Unterstützung bei der Rückkehr in das soziale Umfeld, Hobbys und (falls möglich) die Arbeitswelt.
- Wir sind Ausgebildet für eine Wiedereingliederung an den Arbeitsplatz.
- Training von Fähigkeiten für öffentliche Verkehrsmittel, Teilnahme an sozialen Aktivitäten.
- Spiegeltherapie:
- Einsatz eines Spiegels zur Förderung der Bewegung und Wahrnehmung der betroffenen Seite, insbesondere bei Halbseitenlähmung.
- Neurorehabilitative Techniken:
- Ansätze wie Bobath, PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) oder Task-oriented Training, um Bewegungsmuster neu zu erlernen.
- Psychosoziale Unterstützung:
- Förderung des Selbstvertrauens und Umgang mit emotionalen Herausforderungen wie Angst oder Depression.
- Unterstützung bei der Akzeptanz neuer Lebensumstände.
- Training der Feinmotorik:
- Spezifische Übungen für Finger- und Handkoordination, z. B. durch Schreiben, Malen oder kleine Bastelarbeiten.
- Anpassung der Umwelt:
- Beratung zur barrierefreien Gestaltung von Wohnräumen (Haltegriffe, rutschfeste Unterlagen).
- Schulung von Angehörigen im Umgang mit den Einschränkungen des Patienten.
Holger L. 10/2024
"Mein Leben hat sich mit Ende 40 komplett auf den Kopf gestellt. Nach dem Schlaganfall war meine gesamte rechte Seite taub und still. Sie gehörte nicht mehr zu mir. Ihr habt mich aufgefangen und aufgebaut. Heute bewege ich mich nahezu wie vorher und kann meinem Oldtimer-Hobby nachgehen.
Das hätte ich zu Beginn nicht geglaubt."
Ralf S. 01/2024
"Nach meinem Arbeitsunfall möchte ich mich für die gesamthafte Begleitung über die letzten Monate bis an meinen Arbeitsplatz bedanken. Ich wusste nicht, was Ergotherapie alles macht und wie weit die Unterstützung geht. "
Hennig W. 02/2024
"Wir sind dankbar für die neue Richtung, die wir nun als Familie leben und umsetzen."
Michael S. 03/2023
"Ernstgenommen zu werden, war für mich der erste Schritt selber zu akzeptieren, das sich da etwas mit mir verändert hat."
Fatma K. 10/2023
"Mein Gedächtnis zu trainieren war für mich der Schlüssel im Alltag wieder besser zurecht zu finden."
Collin W. 10/2023
Das ihr euch einfach um alles drum herum gekümmert habt, macht mich sehr glücklich und dankbar. Dank der speziellen Hörgeräte (für Musiker - durch Kooperation mit einem Hörakustiker aus Köln*) kann ich wieder unter Menschen."
*Anmerk. Mobile Ergo