Hand-Therapie braucht Zeit
Die Handtherapie ist ein Behandlungsbereich, der sich auf die Rehabilitation von Hand-, Finger- und Armfunktionen konzentriert. Sie wird bei Verletzungen, Amputationen, CPRS, Erkrankungen (z. B. Rheuma) oder neurologischen Störungen (z. B. nach einem Schlaganfall) angewendet. Ziel ist es, Beweglichkeit, Kraft, Koordination und Sensibilität wiederherzustellen, um die Hand im Alltag optimal nutzen zu können. Dabei kommen Techniken wie Mobilisation, Kräftigungsübungen, Sensibilitätstraining, Schienenversorgung und ergonomische Beratung zum Einsatz. Handtherapie hilft Betroffenen, Schmerzen zu lindern, die Handfunktion zu verbessern und die Selbstständigkeit im Alltag zu fördern.
Wo Handtherapie zum Einsatz kommt
Es gibt zahlreiche Ursachen, die eine Handtherapie notwendig machen können. Diese betreffen Verletzungen, Erkrankungen oder funktionelle Einschränkungen, die die Hand, die Finger oder den Arm betreffen. Häufige Gründe sind:
1. Verletzungen und Traumata:
- Knochenbrüche (z. B. Handwurzel, Mittelhandknochen, Finger)
- Sehnenverletzungen (z. B. Strecker- oder Beugesehnenrupturen)
- Nervenverletzungen (z. B. durch Schnitte oder Quetschungen)
- Verstauchungen oder Bänderrisse (z. B. am Daumensattelgelenk)
- Verbrennungen oder Verätzungen
2. Orthopädische und degenerative Erkrankungen:
- Arthrose (z. B. Daumensattelgelenksarthrose, Fingergelenksarthrose)
- Rheumatoide Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankungen)
- Karpaltunnelsyndrom (Einengung des Nervus medianus im Handgelenk)
- Morbus Dupuytren (Verkrümmung der Finger durch Bindegewebsveränderungen)
- Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung)
3. Neurologische Ursachen:
- Schlaganfall (mit Lähmungen oder Spastiken in der Hand)
- Periphere Nervenschäden (z. B. Nervenkompressionssyndrome wie das Ulnarisrinnensyndrom)
- Multiple Sklerose (Beeinträchtigungen der Feinmotorik)
- Morbus Parkinson (Tremor, Bewegungsstörungen)
4. Überlastung und Fehlbelastung:
- Chronische Überlastungssyndrome (z. B. Mausarm, Tennisellenbogen, Golferellenbogen)
- Triggerfinger (Schnappfinger)
5. Nach operativen Eingriffen:
- Nach Handchirurgischen Operationen (z. B. Frakturversorgung, Sehnenrekonstruktion)
- Nach Gelenkprothesen (z. B. Fingergelenksprothesen)
6. Angeborene Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen:
- Angeborene Fehlstellungen (z. B. Klumphand, Syndaktylie)
- Entwicklungsverzögerungen bei Kindern, die die Handfunktion betreffen
7. Psychosomatische oder funktionelle Einschränkungen:
- Schmerzen und Bewegungseinschränkungen ohne klare organische Ursache
- Chronische Schmerzsyndrome (z. B. komplexes regionales Schmerzsyndrom, CRPS)
Ziel der Handtherapie:
Unabhängig von der Ursache zielt die Handtherapie darauf ab, Beweglichkeit, Kraft, Sensibilität und Funktion der Hand wiederherzustellen, Schmerzen zu lindern und den Patienten in seinem Alltag zu unterstützen.
WAS GIBT ES FÜR ANSÄTZE, DIE MIR HELFEN KÖNNEN?
In der Handtherapie zielt die Ergotherapie darauf ab, Patienten dabei zu unterstützen, ihre Handfunktion wiederzuerlangen oder anzupassen, um die Teilhabe am Alltag sicherzustellen. Die Ansätze in der Erstversorgung und in der Folgephase unterscheiden sich in Intensität und Schwerpunkt, sind aber stets individuell auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt.
Ergotherapeutische Ansätze in der Frühphase
1. Schmerzlinderung und Entzündungsmanagement:
- Anwendung von Schonhaltungen, Kühlung oder Kompression.
- Schmerzbewältigungsstrategien, z. B. durch sanfte Bewegungen oder manuelle Techniken.
2. Förderung der Wundheilung:
- Narbenpflege und -mobilisation, um Verklebungen zu verhindern.
- Anleitung zur Schonung der Hand, ohne die Beweglichkeit zu vernachlässigen.
3. Mobilisation und Schutz:
- Anfertigung von individuellen Schienen (z. B. Ruheschienen, Lagerungsschienen) zur Stabilisierung und Entlastung.
- Schulung im sicheren Umgang mit der verletzten Hand.
4. Frühe Mobilisation:
- Passives oder geführtes Bewegungstraining zur Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit.
- Übungen zur Verbesserung der Durchblutung und Vermeidung von Versteifungen.
5. Sensibilitätstraining:
- Förderung der Wahrnehmung durch gezielte Reize, wie weiche oder raue Materialien.
Ergotherapeutische Ansätze in der Folgephase:
Funktionelles Training:
- Alltagsorientierte Übungen, wie das Greifen von Gegenständen oder das Öffnen einer Flasche.
- Training der Feinmotorik, z. B. durch Schreiben, Knöpfen oder kleine handwerkliche Tätigkeiten.
Kraft- und Beweglichkeitsaufbau:
- Übungen zur Kräftigung der Handmuskulatur, z. B. mit Therapieknete, Gummibändern oder Greifbällen.
- Beweglichkeitstraining, um die volle Funktion der Finger und Handgelenke wiederherzustellen.
Kompensationstechniken und Hilfsmittel:
- Einführung und Training mit Hilfsmitteln, wie ergonomischen Griffen, Esshilfen oder Greifzangen.
- Entwicklung von Alternativstrategien für eingeschränkte Bewegungen.
Schienenversorgung und Anpassung:
- Einsatz von Funktionsschienen, um Gelenkstellungen zu verbessern oder zu stabilisieren.
- Anpassung der Schiene an den Heilungsfortschritt.
Narben- und Gewebemobilisation:
- Manuelle Techniken zur Lockerung von Gewebe und Förderung der Beweglichkeit.
Neuromuskuläres Re-Training:
- Wiederherstellung von Bewegungsmustern, z. B. durch Spiegeltherapie oder Übungen mit biofeedbackbasierten Systemen.
Ergonomische Beratung:
- Anleitung zu gelenkschonenden Bewegungen bei beruflichen oder häuslichen Tätigkeiten.
- Anpassung des Arbeitsplatzes oder Alltagsumfelds, um Belastungen zu reduzieren.
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Das ihr euch einfach um alles drum herum gekümmert habt, macht mich sehr glücklich und dankbar. Dank der speziellen Hörgeräte (für Musiker - durch Kooperation mit einem Hörakustiker aus Köln*) kann ich wieder unter Menschen."
*Anmerk. Mobile Ergo