Bleib bei mir, auch wenn ich Dich vergesse

Demenzerkrankungen wirken sich sehr individuell aus. Sie hängen vom allgeimeinen Gesundheitszustand der Erkrankten vor Ausbruch der Krankheit ab, von der individuellen Persönlichkeit und davon, in welcher körperlichen Verfassung und der Lebenstil der Mensch vor der Erkrankung war.


Demenz betrifft meist zwei Menschen. Der eine geht, der andere bleibt. So schwer das auch zu lesen ist, wir gehen mit ihnen beiden den Weg. 

Woher kommt denn diese Demenz überhaupt 

Bei Demenz geht es darum, Menschen mit kognitiven Einschränkungen zu unterstützen, ihre Alltagsfähigkeiten so lange wie möglich zu erhalten und ihre Lebensqualität zu verbessern. Ergotherapeuten helfen Betroffenen, vertraute Tätigkeiten zu strukturieren und auszuführen, um Sicherheit und Orientierung zu fördern. Gleichzeitig werden Angehörige beraten, wie sie den Alltag anpassen und entlastet werden können. Ziel ist es, die Selbstständigkeit zu stärken, die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen und den Umgang mit den Herausforderungen der Demenz zu erleichtern.

Eine Demenz entsteht durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen und deren Verbindungen im Gehirn. Die Ursachen können vielfältig sein und hängen von der Art der Demenz ab. Hier sind die häufigsten, empirisch belegten Gründe:


1. Neurodegenerative Erkrankungen:

Diese Krankheiten führen zu einem schleichenden Abbau von Nervenzellen:

  • Alzheimer-Krankheit (häufigste Ursache): Ablagerungen von Beta-Amyloid-Proteinen und Tau-Fibrillen im Gehirn stören die Nervenzellenfunktion.
  • Frontotemporale Demenz (FTD): Degeneration der Stirn- und Schläfenlappen, oft mit frühen Veränderungen im Verhalten oder der Sprache.
  • Lewy-Körper-Demenz: Ablagerungen von Lewy-Körperchen in den Nervenzellen, häufig mit Parkinson-ähnlichen Symptomen


.

2. Gefäßbedingte Ursachen:

  • Vaskuläre Demenz: Durchblutungsstörungen im Gehirn, z. B. durch kleine Schlaganfälle oder eine chronische Minderdurchblutung, führen zu Nervenzellschäden.
  • Multi-Infarkt-Demenz: Wiederholte kleine Schlaganfälle (Mikroinfarkte) schädigen Gehirnregionen.


3. Sekundäre Ursachen:

Diese Formen entstehen durch andere Erkrankungen oder Einflüsse:

  • Infektionen: Z. B. HIV, Syphilis oder Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
  • Vergiftungen: Chronischer Alkoholmissbrauch, Drogen oder Schwermetallbelastungen.
  • Hormonelle Störungen: Schilddrüsenunterfunktion, Vitamin-B12-Mangel (perniziöse Anämie).
  • Tumore: Hirntumore oder Metastasen können Demenzsymptome verursachen.
  • Traumatische Hirnverletzungen: Langfristige Folgen von Schädel-Hirn-Traumata.
  • Normotensiver Hydrozephalus: Übermäßige Ansammlung von Hirnflüssigkeit, die auf das Gehirn drückt.



4. Genetische Faktoren:

  • Einige Demenzformen, wie die familiäre Alzheimer-Krankheit oder die Huntington-Krankheit, haben eine genetische Ursache


.

5. Mischformen:

  • Kombinationen, z. B. aus Alzheimer und vaskulärer Demenz, kommen häufig vor.


Hinweis: Einige Ursachen, wie ein Vitaminmangel oder eine Schilddrüsenstörung, können bei rechtzeitiger Behandlung rückgängig gemacht werden. Ein frühzeitiges Erkennen und die Abklärung der Ursache sind daher entscheidend. Haben Sie also Sorge, finden Punkte in unserer Auflistung, so wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Hausarzt. 

WAS GIBT ES FÜR ANSÄTZE, DIE MIR UND UNS  HELFEN KÖNNEN? 

Die Ergotherapie bei Demenz zielt darauf ab, die Selbstständigkeit und Lebensqualität von Betroffenen so lange wie möglich zu erhalten und ihre Teilhabe am Leben zu fördern. Dabei werden sowohl der Demenzkranke als auch das soziale Umfeld einbezogen. Die Ansätze unterscheiden sich je nach Fortschritt der Erkrankung.


Ergotherapeutische Ansätze in der Erstversorgung:

  1. Förderung von Alltagskompetenzen:
    • Gemeinsames Üben von alltäglichen Aktivitäten wie Kochen, Anziehen oder Einkaufen.
    • Unterstützung bei der Strukturierung des Tagesablaufs, um Orientierung und Sicherheit zu geben.
  2. Kognitive Stimulation:
    • Gedächtnistraining, z. B. durch spielerische Übungen, die Erinnerungen aktivieren.
    • Förderung von Aufmerksamkeit und Konzentration durch einfache Denkaufgaben.
  3. Sensomotorisches Training:
    • Übungen zur Förderung von Beweglichkeit, Koordination und Feinmotorik.
    • Wahrnehmungstraining durch gezielte Sinnesreize (z. B. Fühlen von Materialien).
  4. Umweltanpassung:
    • Beratung zur Gestaltung eines sicheren und übersichtlichen Wohnumfelds.
    • Einführung von Gedächtnishilfen wie Kalendern, Fotos oder Beschriftungen.
  5. Angehörigenberatung:
    • Anleitung und Unterstützung der Familie im Umgang mit dem Erkrankten.
    • Tipps zur Kommunikation und Stressbewältigung.


Ergotherapeutische Ansätze in der Folgephase:

  1. Aktivierung von Ressourcen:
    • Fördern von Aktivitäten, die dem Patienten Freude bereiten, z. B. Hobbys oder kreative Tätigkeiten wie Malen oder Gartenarbeit.
    • Nutzung von biografischen Ansätzen, um positive Erinnerungen zu aktivieren (z. B. durch alte Fotos oder Musik).
  2. Erhalt der motorischen Fähigkeiten:
    • Regelmäßige Bewegungseinheiten, um Mobilität und Gleichgewicht zu unterstützen.
    • Einsatz von Alltagsübungen, die in die Routine eingebaut werden können.
  3. Kommunikation fördern:
    • Training nonverbaler Kommunikationsstrategien, wenn Sprache eingeschränkt ist.
    • Unterstützte Kommunikation durch Bilder oder einfache Hilfsmittel.
  4. Einbindung in soziale Aktivitäten:
    • Förderung der Teilnahme an Gruppenaktivitäten oder Gemeinschaftsprojekten.
    • Unterstützung beim Besuch von Seniorentreffs oder Angehörigengruppen.
  5. Verhaltensstrategien:
    • Umgang mit herausforderndem Verhalten, wie Unruhe oder Aggressionen.
    • Entwicklung von Strategien zur Stressbewältigung und Förderung von Wohlbefinden.



Grundprinzipien der Ergotherapie bei Demenz:

  • Individualität beachten: Die Ansätze orientieren sich an den Fähigkeiten, Interessen und der Lebensgeschichte des Patienten.
  • Aktivitäten anpassen: Aufgaben werden in überschaubare, schrittweise Anleitungen zerlegt.
  • Positive Erlebnisse schaffen: Der Fokus liegt auf Stärken, um Selbstvertrauen zu fördern und Frustration zu vermeiden.

Ralf S. 01/2024

"Nach meinem Arbeitsunfall möchte ich mich für die gesamthafte Begleitung über die letzten Monate bis an meinen Arbeitsplatz bedanken. Ich wusste nicht, was Ergotherapie alles macht und wie weit die Unterstützung geht. "

Hennig W. 02/2024

"Wir sind dankbar für die neue Richtung, die wir nun als Familie leben und umsetzen."

Michael S. 03/2023

"Ernstgenommen zu werden, war für mich der erste Schritt selber zu akzeptieren, das sich da etwas mit mir verändert hat."

Fatma K. 10/2023

"Mein Gedächtnis zu trainieren war für mich der Schlüssel im Alltag wieder besser zurecht zu finden."

Collin W. 10/2023

Das ihr euch einfach um alles drum herum gekümmert habt, macht mich sehr glücklich und dankbar. Dank der speziellen Hörgeräte (für Musiker - durch Kooperation mit einem Hörakustiker aus Köln*) kann ich wieder unter Menschen." 

*Anmerk. Mobile Ergo

Wir sind da. 

Ergotherapie wird im Bereich Demenz/Parkinson durch die Hausarztpraxis und Fachärzte oder in der Nachversorgung einer Reha-Maßnahme verschrieben. Rufen Sie uns doch einfach einmal an und sprechen über das, was Sie bewegt. 


Wir helfen Ihnen gern!